Die 30er Jahre bis zum 2. Weltkrieg
1930
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1930 konnten wegen Wegzug mehrer aktiver Mitglieder keine größeren musikalischen Aktivitäten angegangen werden. Platzkonzerte fanden im ,Außendorf' bei der Post und bei ,Daibers Linde' statt. Hochzeiten und Beerdigungen wurden musikalisch umrahmt. Dieses Jahr steht im Protokoll: "wie alljährlich bei der Fronleichnamsprozession und bei der Prozession am Kirchenpatrozinium, so spielte der Verein auch dieses Jahr. Ebenso am Gefallenengedenktag auf den Friedhof und an Weihnachten beim zweiten Gottesdienst". |
1931
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1931 musste der Zeit entsprechend das l0-jährige Jubiläum klein gefeiert werden, denn der wirtschaftliche Tiefstand macht sich auch beim Musikverein bemerkbar. Bei der Generalversammlung hatte der Verein einen Schuldenstand von 895 Mark. |
1932
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Am 5. Juni 1932 besuchte der Biberacher Kriegerverein den hiesigen Kriegerverein. Aus diesem Anlaß gab die Musikkapelle ein Konzert. Am 2. Oktober trat die Kapelle beim Fest des Füramooser Fußballvereins auf. Bei der Hochzeit des aktiven Mitglieds Franz Säbel spielte die Kapelle in der Kirche und anschließend bei der Hochzeitsfeier. Am Fastnachtsdienstag sorgte man mit Tanzmusik für Stimmung und am Pfingstmontag gings beim Ausflug nach Wurzach und dann noch nach Rohrbach zum früheren Mitglied Ludwig Wagner. In Altshausen beteiligte sich die Kapelle beim Musikfest an der Marschmusikwertung und erreichte einen l-A-Preis. |
1933
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1933 konnten im Jahresverlauf 5 Hochzeiten gefeiert werden. Zur Reichsfeier zog die Kapelle mit dem Fackelzug aufs Reutele. Am 21. Mai umrahmte die Kapelle die festliche Einweihung des Sportplatzes. Sie beteiligte sich außerdem beim Bezirkskriegertag und bei der Fahnenweihe in Reinstetten. In Untersulmetingen konnte in der Marschmusikwertung ein l-A-Preis erzielt werden. Am 9. Mai mußte eine Sonderkommissionssitzung in den Schulsaal einberufen werden, denn bei der Tagwache am 1. Mai fehlte ein Musiker unentschuldigt. Er wurde zu einer Strafe von einer Mark verurteilt. Weiter soll künftig gegen Fehlen und Zuspätkommen mit aller Härte vorgegangen werden. |
1934
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1934 besuchten die Geschwister Brachs aus Amerika die Heimatgemeinde. Ausdiesem Anlaß ehrte die Kapelle sie mit einem Ständchen. Anläßlich der Primiz von Bernhard Rehm spielte der Musikverein am Vorabend ein Ständchen und am Festtag zur Tagwache, beim Kirchgang une nachmittags ein Konzert im Gasthaus z. Kreuz. Beim Weihnachtstheater wurden die Pausen musikalisch überbrückt. In Ehingen und Lindau beteiligte sich der Verein beim Musikfest am Marschmusikwettbewerb. Mit dem Marsch ,Mit Herz und Hand' konnte jeweils ein I-A-Preis erlangt werden. Am 29. April fuhr die Kapelle nach Hochdorf, um das frühere Mitglied F. Göbel zu besuchen. Am 22. Februar wurde das Gründungsmitglied Anton Giefel zu Grabe getragen. Bei der Generalversammlung stand unter Punkt 8 "Gleichschaltung" auf der Tagesordnung. Wie überall in den Gemeinden und Vereinen mußten alle Vorstände und Beiräte aus politischen Gründen zurücktreten. Der örtliche politische Leiter führte die Versammlung weiter. Bei der Neuwahl gaben fast alle Anwesenden dem bisherigen Vorstand Anton Natterer erneut das Vertrauen. Er wurde dann in sein Amt eingesetzt. |
1935
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1935 heirateten die aktiven Mitglieder Adolf Espenlaub und Josef Knoll und das passive Mitglied Josef Rehm (Bergsattlers). Ihnen wurde jeweils ein musikalisches Ständchen gebracht. Auftritte gab es bei verschiedenen politischen und kirchlichen Anlässen. Am 28. Juli besuchte die Kapelle zusammen mit dem Kriegerverein das Mitglied Peter Steigmiller in Winterreute. Geprobt wurde jeweils einmal in der Woche. In der Heu-, Getreide- und Öhmdernte fiel die Probe aus. Zwei Mitglieder seien in diesem Jahr durch Heirat ausgeschieden. Es war nicht festzustellen, ob dies ausschließlich durch Wohnplatzänderung zu begründen war. |
1936
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1936 erlitt der Verein einen schweren Verlust durch den Tod von Vorstand Anton Natterer. Er war seit dem 7. Nov. 1922 Vorstand des Musikvereins. Dirigent Espenlaub würdigte beim Nachruf seine Verdienste und legte am Grabe einen Kranz nieder. Auch das Gründungsmitglied Otto Hartmann ist in diesem Jahr verstorben. Der bisherige Stellvertreter des Vorstandes, Klemens Gröber, übernahm nach dem Tode von Anton Natterer interimsweise die Führung des |
1937
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1937 bei der Generalversammlung bestätigte die Versammlung dann Klemens Gröber als 1. Vorstand. Sein Nachfolger als Stellvertreter wurde Josef Wespel. Klemens Gröber spendierte auf seine Wahl hin gleich ein Faß Bier. In der Fastnachtszeit trat die Kapelle in Winterreute und im Gasthaus z. Kreuz auf. Pfarrer Zimmerle bekam zum 70. Geburtstag ein Ständchen. Geheiratet haben Anton Meisterhans, Franz Daiber und Anton Allgaier. Der Musikverein Kirchberg mit Dirigent Adolf Espenlaub, einem ehemaligen Ringschnaiter Musiker, war in Ringschnait zu Besuch. Dabei gab es u.a. auch Konzertmusik. Als Ausflug besuchte die Kapelle in Ummendorf ihr ehemaliges Mitglied Josef Knoll und gab im Gasthof ,Reich' ein Konzert. |
1938
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1938 nahmen die politischen Veranstaltungen immer mehr zu. Die Kapelle mußte die jeweiligen Veranstaltungen umrahmen; z.B. Luftschutzversammlung, Wahlkundgebung, am Heldengedenktag, am 1. Mai (Nationalfeiertag) und bei der Einsetzung des Ortsgruppenleiters. Pater Pius Wespel feierte seine Primiz. Er wurde am Ortseingang abgeholt und die Kapelle gab bei ihm zu Hause ein Ständchen. Am Sonntag war gemeinsamer Kirchgang mit Primizfeier. Nach dem Kirchgang mußten alle weiteren Festlichkeiten abgesagt werden, weil inzwischen die überall sich ausbreitende Maul- und Klauenseuche nun auch in Ringschnait selbst auftrat. Aus diesem Grunde fiel auch die Fronleichnamsprozession und das Kirchenfest (15.08.) aus. Pfarrer Wilhelm Sieber übernahm die Ringschnaiter Kirchengemeinde, der er bis 1965 diente. Er wurde bei seiner Ankunft mit einem Ständchen beehrt. Alois Seif, Konrad Fischer und Xaver Meisterhans mußten zum Arbeitsdienst einrücken und standen somit dem Musikverein nicht mehr zur Verfügung. Zu einem Ausflug reichte es nur bis Winterreute, dort gings am Josefstag zu Peter Steigmiller in den ,Adler'. Wegen der Maul- und Klauenseuche konnten von Mai bis Oktober keine Musikproben abgehalten werden. |
1939
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1939 waren wieder viele politischen Veranstaltungen zu bestreiten. Aber die Fastnacht ließ man sich nicht nehmen. Nach dem Theater spielte die Kapelle jeweils noch zum Tanze auf. Auch in Winterreute wurde kräftig gefeiert. Auch dort spielte die Kapelle Tanzmusik. Dieses Jahr konnten die Prozession an Fronleichnam und das Kirchenfest wieder abgehalten werden. Bei Bernhard Wespel und Jakob Göbel musizierte die Kapelle jeweils am Vorabend ihrer Hochzeit. Am 6. und 7. Mai führte ein Ausflug nach Innsbruck. Dies muß ein besonderer Höhepunkt gewesen sein, denn der damalige Schriftführer Johann Göser beschrieb diesen Ausflug in allen Einzelheiten. Hatten sie eine Vorahnung auf das, was auf sie zukommen würde, daß sie sich richtig freuen und austoben konnten? Mit Kriegsbeginn mußten Xaver Meisterhans, Fritz Natterer, Hans Wohnhaas, Ulrich Winter und der passive Beigeordnete Georg Schöllhorn einrücken. |
1940-45
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Die heranrollenden Kriegsereingnisse schmälerten die personelle Besetzung der Kapelle immer mehr. Mitte des Jahres 1940 schrumpft das ,musikalische Häuflein' zusammen. Die Kapelle stellte ihre Proben und Auftritte ein. Die Kasse wurde weiter verwaltet. |